Während meiner Schulzeit in den Sechziger Jahren gab es im Bamberger Umland noch Fron-Dienst. Dabei waren alle Männer des Ortes oder Dorfes aufgefordert beziehungsweise verpflichtet, Arbeiten für das Gemeinwohl zu verrichten – umsonst, versteht sich. Ursprünglich vom Dienst an der Herrschaft des Ortes abgeleitet, für die die Leibeigenen da zu sein hatten; jetzt immerhin als Dienst an der Dorfgemeinschaft.
Es ist wieder soweit: Eine inzwischen unüberschaubare Zahl europäischer Nationen schickt ihre Sängerinnen oder Sänger zum Eurovision Song Contest (ESC). Der findet diesmal in Wien statt. Und zum ersten und einzigen Mal darf ein nicht-europäisches Land teilnehmen. Australien nämlich. Weil: Dessen Bevölkerung ist so verrückt auf diesen Wettbewerb, dass nun, zum 60. Jubiläum, eine Ausnahme gemacht wird.
Wenn ich in der Schule frage, was denn am Donnerstag in der vorletzten Schulwoche vor den Pfingstferien gefeiert wird, bekomme ich zu 99 Prozent die Antwort „Vatertag“. Nichts gegen einen Tag für die Väter, die Mütter haben ja auch einen, außerdem freuen sich die Bier- sowie die Blumenindustrie, die für ihren Tag jeweils kräftig Werbung und dann auch Kasse machen können.
Wie könnte es anders sein – das mittelalterliche Nationalepos der Deutschen, das Nibelungenlied, beginnt mit dem Verweis auf „groze arebeit“. Und daran hat sich nichts geändert, denn bis heute beginnt jede Aufzählung von Begriffen, die Menschen in aller Welt mit unserem Land verbinden, mit der Arbeit. Freilich sind andere Völker genauso fleißig, aber irgendwie hat sich ein bisweilen übertriebenes Arbeitsethos fest an unsere Landeskultur geheftet.
ls Kind fand ich die Frage spannend, wie Jesus aus dem Grab gekommen ist? Wie hat er die Mauern durchdrungen? Wo war er, wenn er nicht gerade seinen Freunden erschienen ist. Oder auch: Warum kam er eigentlich für ein paar Wochen nochmals auf die Welt? Wäre er nicht gleich besser im Himmel geblieben?
Das Markusevangelium endet eigentlich am leeren Grab. Den Frauen wird gesagt, dass Jesus auferstanden sei, sie laufen davon und erzählen niemanden etwas. Erst im 2. Jahrhundert hat man dann einen etwas gefälligeren Schluss an das Evangelium drangehängt. Dabei war der vorhandene Schluss doch sehr realistisch. Man hat ein leeres Grab und eine Botschaft – aber kann man der denn glauben?
"Ich setzte den Fuß in die Luft, und sie trug", dichtete Hilde Domin. Diesen Satz sehe ich bildlich vor mir. Ein Fuß in der Luft. Ohne festen Boden darunter. Das geht doch nicht! Oft trägt nicht einmal der feste Boden unter den Füßen. Sonst würden Menschen nicht sagen: „Mir ist plötzlich der Boden unter den Füßen weggezogen worden“. Und dann Luft? Unmöglich!
Kinder und Jugendliche sind einer Gesellschaft heilig. Das hat die Betroffenheit gezeigt, die der Flugzeugabsturz von Flug 4U 9525 in der Öffentlichkeit hervorgerufen hat. Unvorstellbar diese Tragödie. Sie erhält ihre Steigerung dadurch, dass sie eine ganze Schulklasse in den Tod geführt hat.
„Wenn ich daran denke, dass ich als Frau geboren bin, dann fühle ich mich wie gelähmt.“ Wer kann so etwas sagen? Eine bekannte Feministin? Eine berühmte Schauspielerin? Etwa eine der jungen Autorinnen in ihrem autobiographischen Roman? Teresa heißt sie. Es ist die Heilige Teresa von Avila. Sie lebte im 16. Jahrhundert, dazu in Spanien und war obendrein Nonne, Nonne eines ganz strengen Ordens, dem der Karmelitinnen, denen sie zwei Stunden schweigende Meditation verordnete.
Er hat uns mit Christus auferweckt und uns zusammen mit ihm einen Platz im Himmel gegeben. (Brief an die Epheser, Kapitel 2, Vers 6). Wenn ich weiß, wo ich hingehöre, dann fällt es mir leichter, aufzubrechen, Aufgaben anzupacken und mich dem Leben zu stellen. Ich brauche Verbindlichkeit, um selbst klar sein zu können in meiner Hilfe für andere Menschen.